Meine Erfahrungen als Ungeimpfte:

Ich hatte früher keine Scheu mich impfen zu lassen. Wenn ich mit Rucksack in die Tropen oder ferne Länder fuhr, besorgte ich mir den vom Gesundheitsamt dringend empfohlenen Impfschutz und nahm noch Kohletabletten, Malariaprophylaxe und was man sonst so für Notfälle brauchte mit. Ich war immer mehr daran interessiert, den  Herzschlag des Landes mitzubekommen und mich von landesüblicher Kost zu ernähren, als mich in Luxusressorts  abschirmen zu lassen.

Als die Coronaepidemie 2020 begann, war ich schon eine betagtere Lady von 70  und bereits in Rente.  War also nicht mehr so drauf angewiesen, am öffentliche Leben intensiv teilzunehmen.  So erlebte  ich ab 2020 die ersten Lockdowns mit Ausgangssperre etc. als Erfahrung , die das Leben unserer wohlstandsverwöhnten Gesellschaft jetzt eben auferlegte.  Für viele war es ein heftiger, für manche auch ein die materielle Existenz empfindlich treffender Einschnitt.  Mit denen hatte ich Mitgefühl. Ob die Maßnahmen wirklich unbedingt notwendig  und verhältnismäßig waren,  da gingen die Meinungen sehr auseinander. Aber ich hatte es nicht zu entscheiden und kam ganz gut damit zurecht, zumal man in Deutschland ja noch spazierengehen durfte. In andern Ländern, etwa in Italien, von wo schreckliche Bilder in unsere Medien fluteten,  war der lockdown viel strenger.  Ebenso in Spanien, China  und Israel.

Inzwischen galt auch die Maskenpflicht. Anfangs waren die Masken noch der persönlichen Phantasie überlassen, avancierten zum witzigen Modeaccessoire,  Masken im Bayernrautenlook  für Herren oder aus Dirndlstoff für Damen,  Teenager mit Spinnenlook, Maskengegner  mit herausgestreckter roter Zunge auf der Maske. Diese Maulkörbe  beschränkten die Luftzufuhr  und ließen auch ständig meine Brille anlaufen und ich musste höllisch aufpassen, meine Hörgeräte nicht zu verlieren mit Maske plus Brille plus Hörgeräte. Nahm ich die Brille ab, was ich ständig tun musste, weil sie angelaufen war und ich nichts mehr sah, verhedderten sich die Bügel in den Maskenschleifen und die in den Hörgeräten,  bald zog ich sie außer Haus nicht mehr an.  Bis heute. Das Für und Wider der Maskenpflicht ließ die Gemüter aufs Neue hochkochen,  der öffentliche Diskurs wurde immer hitziger, fanatischer, intoleranter. Ich bekam meine ersten Masken von des Nähens noch kundigen Frauen geschenkt.

Als im Sommer und Herbst 2021 das  Thema Impfen  immer brisanter wurde und die Medien füllte,  war ich eher skeptisch und widerständig, konnte es als Nichtmediziner ohnehin nicht so beurteilen, und auch die Mediziner waren sehr gegenteiliger Meinung, wobei mich die Auffassung der Impfskeptiker mehr überzeugte, zumal sie ihren Ruf und ihre berufliche Sicherheit und gar ihre Zulassung riskierten, um die Bevölkerung zu warnen.  Die Häme und Unsachlichkeit, mit der impfkritische Mediziner, wie etwa Prof. Sucharit Bhakti und andere, die auf mich sehr integer wirkten, vom Mainstreammedien diffamiert und überzogen wurden, was bis zu  Festnahmen und beruflicher Existenzvernichtung  ging, ließen mich noch klarer in das skeptische Lager wandern.

Als mir im Oktober 22 eine liebevolle Person, die ich schon öfters als wohlwollenden und hilfreichen Schutzengel für mich erlebt hatte, mir so ein gelbes Papier anbot, sagte eine innere Stimme „Das könnte Dir im Notfall das Leben sehr erleichtern und vielleicht sogar retten, so wie falsche Pässe das Leben der Juden zur Zeit der Naziverfolgung, sag ja, Du schadest damit ja niemandem. “   Keine zwei Woche später hatte ich einen Fahrradunfall, mit einem komplizierten Bruch und musste operiert werden.  In der Notfallaufnahme, wo natürlich die Frage nach „geimpft“ alsbald kam, war meine alte tief eingewurzelte  Gewohnheit zur Ehrlichkeit  noch so stark, dass ich prompt mit Nein antwortete, was zur Folge hatte, dass es einen ganzen elendlangen Tag in der Klinik dauerte, ohne essen und trinken und Schmerzmittel, bis ich ein Röntgenbild hatte. Nicht aus bösem Willen oder Diffamie-rungsabsicht  des Personals, Genervtheit ja, die spürte ich schon  bei ihnen, primär war es jedoch  Arbeitsüberlastung und zusätzlicher Verwaltungsaufwand wegen der ganzen erforderlichen  Regularien.  Daraus lernte ich und benutzte  von da an mein hilfreiches Papier.  Zu dieser Zeit musste man auch mit Impfausweis zusätzlich noch einen frischen Test vorlegen, also gefährdete ich ohnehin auch niemanden. Auch vor jeder OP war ohnehin man ein PCR- Test verpflichtend,  ohne den gabs keine OP, meine  Gewissenhaftigkeit  war also auch diesbezüglich beruhigt, aber dieses Papier erleichterte mir in dieser ohnehin schwierigen Phase das Leben doch gewaltig.  So war ich meinem Schutzengel und der Existenz wieder einmal zutiefst dankbar für diese liebevolle Fürsorge, die mir wie ein Gottesgeschenk zugeschneit war, ohne Anstrengung oder mich Bemühen müssen.

Das Jahr  war dann mit Krankenhausaufenthalten,  Reha und Beweglichkeit wieder zu gewinnen sehr ausgefüllt. Auch vor der Reha  war natürlich PCR- Test verpflichtend  und während der Reha wurden wir auch jeden 3. Tag getestet

Was mir mein Unfall und die folgenden medizinischen Maßnahmen und regelmäßigen Behandlungen als Geschenk bescherten, – alles Schlimme hat meist auch ein Gutes – war viel Kontakt, unerwartete Hilfe und körperliche Berührung und  Zuwendung, die ja für Singles in der Coronazeit auch eine Kostbarkeit war.